> Home
 > Aktuelles
 > Allgemeines
 > Bilder
 > Gewerbe
 > Historisches
 > Links
 > Sport
 > Termine
 > Vereine
 > Impressum



Die Trud in Mühlhausen


Selbst Mühlhausen, von dem das Spottlied geht:

"z´Mühlhausen is no nia nix gwen,

san kam drei Bauern gwen,

jetzt sans no anderthalb,

jetzt lass a mas gefalln",

hat die Trud nicht verschon. Davon erzählte der Bürgermeister Johann Liebold 1984 eine seltsame Episode, die ihm persönlich in seinen Burschenjahren passierte.

Der junge Liebold hatte sein Bett in einem kleinen Anbau des Hauses Nr. 3 1/2. Eines Nachts verspürte er eine so starkes Alpdrücken, daß er gar in Atemnot geriet. Er sprang aus dem Bett um sich davon zu erholen. Doch kaum lag er wieder und war nahe am Einschlafen, da hatte er die gleichen Beschwerden. Das ging eine Nacht so fort und wiederholte sich noch mehrere Nächte hindurch, so daß er es schließlich richtig mit der Angst zu tun kriegte und nicht mehr in der Kammer schlafen wollte. Deshalb zog er in das Zimmer seines Vaters um. Aber auch hier war es nicht anders. Im Gegenteil, es wurde immer noch schlimmer, überdies beunruhigte ihn ein seltsames Geräusch in der neben der Schlafkammer liegenden Küche. Es war, als ob Katzen darin herumtobten und das Geschirr über den Haufen würfen. Manchmal schien es ihm auch, daß ihm jemand die Zudecke wegziehen wollte; ängstlich griff er danach, um sie festzuhalten. Die Bettdecke wurde dennoch von unsichtbaren Mächten weggerissen und durch die neben dem Bett befindliche offene Tür in den Hausgang geworfen.  Jetzt kam seinem Vater doch der Gedanke, daß hier eine mystische Macht dahinterstecke. Und er fragte den Jungen, ob er vielleicht jemanden gekränkt habe oder sonst mit einem verfeindet sei. Nach reiflicher Überlegung erklärte der Bursche, daß kurze Zeit vor dem Beginn dieser merkwürdigen Geschehnisse eine alte Frau da war, wohl eine Bettlerin oder Hausiererin, die er wegen ihres Aussehens verspottet hatte. Nun riet der Vater, wenn er wieder den Alp verspüre, so sollte er laut rufen: "Ich tu´ dir nichts, aber laß mir auch meine Ruh!" In der folgenden Nacht geschah es nun so. Und von dem Augenblick an hatte der junge Liebold wieder seine ungestörte Nachtruhe.