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Irgertsheim - Spuren aus der Frühzeit

Hinter den ältesten Häusern des ursprünglichen Haufendorfes, erheben sich im Norden die Ausläufer des Jura. Nach Süden hin dehnt sich die Donauebene aus. Der letzte Jurahügel, der den Ort nach Nordwesten deckt, heißt Weinberg, was die Vermutung nahegelegt, dass diese edle Frucht in alter Zeit hier angebaut wurde.

Ob die Römer dazu die Anregung gaben, steht nicht fest, sicher ist aber, dass in Irgertsheim und seiner Umgebung bereits die Tritte römischer Legionen hallten. So ist der Irgertsheimer Kirchturm über den Resten eines römischen Wachturm errichtet worden. Bezeichnenderweise ist die Kirche dem hl. Laurentius, einem römischen Heiligen geweiht. Im Friedhof fand man im vorigen Jahrhundert einen römischen Votivaltar mit der Inschrift: »Jovi optimo maximo, Marcus Cocceius Adjutor, votum solvit laetus lubens merito«; (dem höchsten größten Gott, Marcus Cocceius Adjutor, löst sein gegebenes Versprechen ein). Aus einem weiteren Fund geht hervor, dass sich im Ort auch ein Heiligtum befand, dass dem Gott Merkur geweiht war.

Erwähnt ist Irgertsheim zum Erstenmal in einer Urkunde aus dem 12. Jahrhundert, wird darin aber Hurkensheim genannt. Im 14. Jahrhundert tauchen Namen wie Urchensheim und Uerchelsheim auf. Im 16. Jahrhundert gibt es Benennungen wie Irchelzheim, Yrcheßham oder Sychretzhaim. Auch die Bezeichnung Heim des Erchanhart, das Heim des »ächt Standhaften« wird erwähnt. Diese Vielzahl an Namensformen erschwert die Erklärung der ursprünglichen Ortsbezeichnung sehr. Sicher lässt der zweite Bestandteil des Ortsnamen »-heim« darauf schließen, dass Irgertsheim bereits im 12. Jahrhundert eine richtige Siedlung war.

500 Jahre lang bildete Irgertsheim einen Bestandteil des geistlichen Fürstentums Eichstätt. Bereits im 12. Jahrhundert ist bischöflicher Besitz Hurkensheim nachweisbar. Verwaltung und Gerichtsbarkeit übte der Bischof im Hochmittelalter durch die sogenannte Landvogtei aus. Seitdem Nassenfels zum engeren Verwaltungsmittelpunkt gewählt war, gehörte Irgertsheim neben anderen Dörfern wie Wolkertshofen, Buxheim, Egweil, Pettenhofen und Mühlhaus zum Bestandteil dieses Pflegamts. Diese Behörde zu Nassenfels wurde 1450 als »Amt und Vogtey«, 1461 als »Amt zu Nassenfels« schlechthin bezeichnet.

Zu den Gemeinderechten und Pflichten, den sogenannten »Ehehaften« gehörte die Pflege der Wege und Stege. So wurden die Irgertsheim nach den Beschlüssen der Nassenfelser Ratssitzung vom 7. Oktober 1636 dazu angehalten, »die allenthalben baufälligen Landstraßen« wieder herzustellen. Diese Forderung war während der Zerstörungen und der Wirren zur Zeit des 30-jährigen Krieges durchaus verständlich. Im August 1546 lagerten die Truppen des Schmalkaldischen Bundes mit 7.000 Reitern und 50.000 Fußknechten zwischen Irgertsheim und Pettenhofen.

Zu den Ehehaften gehörten ferner Rechte und Pflichten der Schankwirte, deren Gewinnsatz genau festgelegt war. Von den 2 Zapfenwirten in Irgertsheim unterstand der eine dem Hochstift, der andere dem Domkapitel. Aufkommende Schwierigkeiten suchte der Bischof im 18. Jahrhundert auf Drängen des Domkapitels hin dadurch zu beheben, dass er es den Untertanen freistellte, das eine oder andere Wirtshaus zu besuchen.

Gegen Brandschaden war der Ort 1819 mit 21.730 FL versichert. Nach der Viehzählung vom 10. Januar 1883 standen in Irgertsheim 71 Pferde, 288 Stück Rindvieh, 278 Schafe, 139 Schweine, 5 Ziegen und 17 Bienenstöcke.

Irgertsheim, das im 14. Jahrhundert aus bayerischem Besitz unter die Herrschaft des Bischofs von Eichstätt gelangte, wurde im 19. Jahrhundert wieder unter bayerische Verwaltung genommen.